Kommunikation als Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Führung

Breite Übereinstimmung heute: Kommunikation als Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Führung

Kaum noch eine Führungskraft bezweifelt, dass Führung stark über kommunikative Prozesse erfolgt.

Heute muss man kaum noch eine Führungskraft davon überzeugen, dass ein „autoritärer Führungsstil“ zwar kurzfristig funktionieren kann, dass aber die negativen Nebenwirkungen sehr kostspielig sein können: Offene oder verdeckte Widerstände, Cliquenbildung, Tendenzen zu Rache- und Sabotageakten und Palastrevolutionen, risikomindernde „Dienst nach Vorschrift“-Haltung, fehlende Eigenverantwortung, mangelnde Risikobereitschaft, eingeschränkte Kreativität, fehlende Verbesserungsimpulse von den Praktikern, Vertuschen von Fehlern und Risiken, erhöhte Fluktuation (besonders bei den selbstbewussten Leistungsträgern) etc.

Aber die problematischen Auswirkungen eines „autoritären Führungsstils“ beschränken sich nicht nur auf das davon betroffene Umfeld (Mitarbeiter, Betriebsklima, kooperierende Nachbarabteilungen oder Kunden). Sie wirken auch massiv auf die Führungskräfte selbst zurück – nach dem Motto „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück“:

  • Autoritäre Führungskräfte bewegen sich in „vermintem Gelände“ und müssen zunehmend mehr Zeit darauf verwenden, sich abzusichern und zu schützen.
  • Das sog. „gesunde Misstrauen“ muss auf ein ungesundes Maß gesteigert werden. Der Stresspegel steigt entsprechend – und gar nicht so selten auf ein ungesundes Niveau.
  • Die Führungskräfte erzeugen um sich herum ein Misstrauens- und Angstfeld, dem die eigenen Mitarbeiter „instinktiv“ versuchen auszuweichen: Der Kontakt zu wichtigen Personen und Informationen dünnt aus.
  • Die Führungskräfte verzweifeln an dieser Stelle häufig: „Bin ich denn nur von Idioten umgeben?!“ Sie verlieren die „Bodenhaftung“.
  • Die Gefahr falscher Entscheidungen steigt entsprechend und die korrigierenden Rückmeldungen aus dem Umfeld versiegen und werden zunehmend von der Überzeugung ersetzt: „Andere sollen die Überbringer schlechter Nachrichten sein und sich den Mund verbrennen“ oder „Wir lassen ihn gegen die Wand laufen. Wenn überhaupt, kann er nur noch aus Schaden klug werden“.
  • Natürlich schlägt ein solches Verhalten auch auf das Privatleben durch und vergiftet auch dort die Atmosphäre, so dass auch das wichtigste Rekreationsfeld zum Entspannen und Auftanken der gestressten Psyche autoritärer Führungskräfte zunehmend brüchig wird.
  • Die Gefahr eines verschleißreichen „Mehrfrontenkrieges“ und der Vereinsamung steigt zunehmend.

Obwohl solche Führungskräfte vielleicht das Beste für das Unternehmen wollen, gefährden sie durch diesen Stil nicht nur ihre eigene Zukunftsfähigkeit und ihre sozialen Beziehungen, sondern – je nach Höhe ihrer Position – auch die des Unternehmens. Dafür gibt es nicht wenige Beispiele in unserer Wirtschaftslandschaft.

Es besteht heute eine breite Übereinstimmung, dass eine zentrale Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Führung die „Kommunikationsfähigkeit“ ist. Man kann diese Einsicht auch pragmatisch ausdrücken: In Demokratien brauchen Menschen und Organisationen mitbeteiligungsfreundliche „Mund-Werkzeuge“ für mündige Mitarbeiter. Zudem weist die neuere Evolutionsforschung darauf hin, dass verbale Kommunikation wie sozialer Kitt wirkt, der Gruppen zusammenhält.

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